Prof. Thomas Demmelhuber,
wie ringen die Großmächte um den Nahen Osten?
FoKS Fellow Perspektive 06/2025
Themenkomplex: Machtspiele - die Geopolitik der Welt
Take Aways:
- USA & Transaktionspolitik:
Die US-Außenpolitik in der Region wird zunehmend von kurzfristigen Deals und Interessen geprägt. Das schafft Spielräume für lokale Akteure – aber auch Unsicherheit über die langfristige Verlässlichkeit amerikanischer Politik. - China & Einflussgewinn:
China baut seinen geopolitischen Einfluss im Nahen Osten aus – mit gezielter wirtschaftlicher Verflechtung, diplomatischer Präsenz und wachsendem politischem Selbstbewusstsein. Das schafft Alternativen zur US-Dominanz und verändert regionale Machtkonstellationen. - Europa & Marginalisierung:
Die EU tritt zwar mit wertebasierter Rhetorik auf, bleibt aber geopolitisch randständig. Der Fokus auf Migrationssteuerung statt auf strategische Partnerschaften untergräbt ihre Glaubwürdigkeit in der Region.
Bibliographische Angaben:
ISSN: XX
Erschienen: 24.09.2025
Über Prof. Dr. Thomas Demmelhuber
Prof. Dr. Thomas Demmelhuber ist Professor für Politik und Gesellschaft des Nahen Ostens an der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg und Fellow der Bayerischen Wissenschaftsallianz
für Friedens-, Konflikt- und Sicherheitsforschung. Zuvor war er
Juniorprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Hildesheim
sowie Gastwissenschaftler an der Cairo University in Ägypten.
Demmelhubers Forschung ist in der vergleichenden Autokratieforschung verortet. Das umfasst Fragen nach der Resilienz von Autokratien aber auch internationale Dimensionen des Lernens und des Ausstrahlens von autokratischen Praktiken und Ideen. Der regionale Schwerpunkt liegt auf dem Nahen Osten und hierbei v.a. auf den Monarchien der arabischen Halbinsel mitsamt ihren transregionalen Verflechtungen mit dem internationalen System.